
Ich sitze vor meinem Rechner und gucke aus dem Fenster. Gefühlt mache ich das schon den ganzen Tag. Zwischendurch ein Call. Dann gucke ich wieder aus dem Fenster.
Gieße mir noch einen Tee ein.
Wirklich schön, diese Bäume. Ah, der Wind,… Blauer Himmel. Schön.
Viel mehr passiert in meinem Kopf nicht.
“Du müsstest eigentlich jetzt was bei LinkedIn posten. Take Aways vom Wochenende. PINK STYLE TOUR. Keynote. Du hast extra die Fotos vorab bekommen…”
“Du müsstest was bei Insta machen. Nachbericht Teil 2. Story, Reel, Beitrag, kommentieren, whatever. Machen alle.”
Stimmt, damit könnte ich vielleicht anfangen, denke ich. Ich schnappe mir mein Handy. Und klicke mich durch die Stories. Und drifte wieder ab.
Erinnere mich an die Momente. Erinnere mich an die Begegnungen. In meinem Kopf sprudelt es.
Die PINK STYLE TOUR war großartig. Ein unfassbar schönes, kleines Event. Ohne falschen Glitzer. Nur die Frauen im Fokus. Frauen, die Brustkrebs hatten. Oder haben. Alle wirbeln um sie herum. Und sie selbst sind miteinander im Flow. Und zwischendurch Breathwork.
Ein wunderbarer Tag. Ein Geschenk.
Es war das erste Mal, dass ich eine Gruppe von betroffenen Frauen auf einer Bühne mit in die #einevonacht-Welt genommen habe. In der es darum geht, den eigenen Weg durch die Krankheit zu finden. Bei sich zu bleiben. Sich nicht von anderen verunsichern zu lassen. Für sich einzustehen.
Ich denke an die Gespräche, die ich vor Ort geführt habe. Mit Frauen, die wissen, worüber sie reden. Bin dankbar für das geballte Wissen all dieser Frauen. Ihre Geschichten. Was sie erlebt haben. Das Herzstück von #einevonacht.
Du musst noch was für die Mail nach dem Event vorbereiten! Denke ich.
In meinem Kopf sprudelt es. Es sprudelt. Aber unsortiert. Du musst Tina schreiben und einen Termin für diese Woche raussuchen! Denke ich. Caro, Kendra, Marie,… Wir haben gerade erst angefangen, uns auszutauschen. Und mit Serena wolltest Du auch noch sprechen. Und mit Friederike. Den Text für die Umfrage könntest Du aber wirklich eben noch vorbereiten!
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Es gibt so viel zu tun. Aber nicht heute.

Es gibt so viel zu tun. Aber nicht heute. #selfcare #rethinkrefeel

mehr aus dem Blog
Diagnose-Jubiläum. Und ich hätte heute überhaupt keinen Bock gehabt, zu arbeiten.
Zwei Jahre ist es her. Vor zwei Jahren habe ich den Anruf bekommen. Am 18.10.2021. Kurz nach 16:30 Uhr. Es war ein Montag. Am Vormittag hatte ich hinterher telefoniert.
Bei meiner Frauenärztin: „Ist das Ergebnis schon da?“ In der Röntgenpraxis, wo die Biopsie gemacht worden war: „Haben Sie den Befund bekommen? Im Labor (wobei ich mich noch heute wundere, dass die Röntgenpraxis die Nummer rausgerückt hat): „Haben Sie den Befund schon fertig? Können Sie mir sagen, wann Sie ihn verschicken?“
Ich wollte es wissen. Obwohl ich es schon wusste. Ich wusste, dass es nicht gut ist.
Schwarzer Fleck
Heute vor zwei Jahren habe ich zum ersten Mal diesen schwarzen Fleck gesehen. Ich liege bei meiner Frauenärztin auf der Liege, starre auf den Bildschirm des Ultraschallgeräts, sehe, wie das Gewebe in meiner Brust unter dem Druck hin und her rutscht, wie dieser Fleck sich mit bewegt aber da bleibt, groß und schwarz. Und denke: WTF.
Wenn das Rezidiv trotzdem kommt
Gestern hat mir eine Freundin erzählt, dass ihre Schwester ein Rezidiv bekommen hat. Gleiche Tumor-Art, die Therapie wird jetzt angepasst. Medizinisch mag das simpel klingen. Psychisch ist das der Worst Case, glaube ich.
#business #stories: Kontrolluntersuchungen können das Revival der Hölle sein
Diese Woche hatte ich einen meiner Kontrolltermine. Und natürlich habe ich beim Rausgehen aus der Kabine nicht die Augen zugemacht sondern einen blitzschnellen Miniblick auf den Monitor der Ärztin geworfen. Schön blöd. Als ob ich da was erkennen würde… Das einzige, was ich gesehen habe, waren kleine dunkle Fleckchen. Ein Mini-Blick – und er reicht, um mich in die Staging-Zeit zurück zu katapultieren. Kontrolluntersuchungen können innerhalb weniger Sekunden vom routinierten Standardtermin zum Revival der Hölle werden.
EINE VON ACHT ist ein Buch von Martina Racz, ein Film von Sabine Derflinger, ein Hashtag – und ein Projekt von Rebecka Heinz